Politische
Bewusstseins- Bildung
Eine neue Generation von politischen Aktivisten
von Charlotte Eichhorn
aus
Jorgelina Duarte und Gerónimo Ayala
sind zwei von vielen jungen Aktivisten, die sich heute in den fünf Ländern der Guaraní-Nation engagieren. Beide haben eine westliche Ausbildung genossen. Sie finden sich einigermassen in beiden Welten zurecht.
Einige Vertreter dieser neuen Generation werden häufig von NGO s und andere Organisationen nach Europa zu Konferenzen eingeladen.
27nfangs waren die Indigenen sehr froh, ihre Anliegen in Europa vorbringen zu können. Heute sind sie skeptischer. Nicht immer sind die Einladungen uneigennützig, die Inhalte nicht immer im Sinne der Eingeladenen, die sich instrumentalisiert oder vorgeführt fühlen. Heute bringen sie aber selbstbewusst solche Bedenken schon im Vorfeld ein.
Jorgelina Duarte beispielsweise war begeistert, vor der Uno Genf sprechen zu können oder mit einem ausgewählten Londoner Publikum in Gesellschaft weltweiter Vertreter von Indigenen zu diskutieren. Aber die Reise bedeutete auch viel Stress – ein anderes Klima, Einsamkeit, Sprachbarrieren und zahlreiche Kleinveranstaltungen mit nur einer Handvoll Zuhörer.
Jorgelina Duarte
- Jachuka Rete- ist Mby'á-Guaraní,
und Delegierte des Guaraní Dachverbandes CCNAGUA, den sie auch in Europa vertrat.
Bis 2019 Vice-Cacique (Häuptling) ihrer Gemeinde Tamandua in Misiones, Argentinien, dessen Amt sie aus Zeitgründen aufgegeben hat.
Ihren Lebensunterhalt verdient sie als Lehrerin in einer zweisprachigen Mby'á-Guaraní Schule.
Ihr kürzlich verstorben Großvater, war einer der bekanntesten spirituellen Führer des Guaraní-Volkes:
"Wir sind nicht arm, weil wir nicht das haben, was wir sowieso nicht brauchen.
Sie vermisst ihn sehr.
Immerhin war ihre Anwesenheit ein Hauptgrund, dass dadurch ein einzelner Gross-Gönner bei einer NGO aufsprang, um ein weiteres Stück Wald für eine Wiederansiedlung einiger Mby'á-Guaraní Gemeinschaften zu kaufen. Allerdings ist das im korrupten Dschungel der argentinischen Geschäftswelt und deren Gesetzgebung nicht so einfach und sie wird nun gegen ihren Willen in die Problematik hineingezogen, was ihre kritische Einstellungen zu solchen "Betteltouren" stärkt. Sie will ihre gesetzlich verankerten indigenen Rechte lieber einfordern, sich vermehrt international mit weiteren Völkern und Jugendlichen vernetzen.
Anfang 2020, kurz vor der Corona Isolierung Argentiniens, erzählt sie in ihrem Dorf Tamandua über ihre Begegnungen mit und in Europa.
von Carlos Marinez Sarasola
Antropologe, Argentinien
Dank an die junge Mby'á-Guaraní
LuzTamandua,
die einige Video-Sequenzen aus ihrem Dorf Tamandua gedreht und zur Vefügung gestellt hat. Sie studiert "visuelle Kunst" an der Uni Obera.
Gerónimo Ayala
ist Mby'á-Guaraní,
erster indigener Architekt,
Gründer der ersten indigenen Partei in Paraguay,
Bei den Wahlen im April 2018 kandidierte er
für den Senat, hat die notwendigen 50.000 Stimmen aber knapp verpasst.
Er wurde ausserdem als Vertreter einer neuen indigenen Aktivisten-Generation im paraguayanischen
Forum GRAMO ausgezeichnet:
"Blick in die Zukunft".
Gerónimo Ayala hat zwar seine Wahlen in den paraguayanischen Senat knapp verloren, aber viel wichtiger; die erste Indigene Partei gegründet, politisches Bewusstsein und Anerkennung beider Seiten, -auch der Weissen- gewonnen.
Indigene bei Demonstrationen im November 2021 deren Eigenständigkeit durch Verschleppung territorialer Gesetzte betroffen wären.
Bei dieser Aktion werden die indigenen Vertreter belästigt und bedroht. Die Botschaft die von den Gegern rüberkommt ist klar, sagt ein demonstrierender Kazike: Wir haben hier nichts zu suchen, nichts zu fordern". Der Kampf um die Verlängerung des Gesetzes 26160 geht um die Bedrohung, dem indigene Gemeinden in ihren Besiedlungsgebieten von Geschäftsleuten und Landwirten ausgesetzt sind, die ihnen ihr Land streitig machen.
Demos für die Verlängerung territorialer Gesetzte